15. Mit welcher Wärmerückweisung kann ich rechnen?

Hier werden von Folienherstellern und Montagebetrieben oft fantastische Werte genannt. Hohe Prozentzahlen sollen hier wohl ähnlich wirken, wie bei Rabattschlachten im Handel. Weiterhin werden hier unhaltbare Verprechen gemacht.

Wie eigentlich immer, wenn man umworben wird, sollte man sehr skeptisch mit den Angaben umgehen.

Zunächst einmal: ein in der Sonne geparktes Auto heizt sich auf. Das ist ganz unvermeidbar und geschieht im Wesentlichen über die Fahrzeugkarosse. Selbst wenn die hinteren Scheiben getönt sind, dann sind noch die vorderen Seitenscheiben und die Windschutzscheibe ungetönt. Dabei stellt die Windschutzscheibe in der Regel die größte Scheibe dar, das Armaturenbrett dient als Absorber. Unvermeidlich wird das Auto im Inneren die maximal mögliche Temperatur erreichen.

Es dürfte dann wohl vernachlässigbar sein, ob ein Auto die maximale Temperatur im Fahrzeuginneren nach 50 oder 60 Minuten erreicht, weil die Folie Teile der Wärme zurückweist. Und sollte eine geringe Wärmerückweisung messbar sein, spielt es wohl auch kaum ein Rolle, ob im Fahrzeug dann 45 oder 50 Grad sind.

Daher dürfen Sonnenschutzfolien auch nicht als ausreichender Schutz betrachtet werden, als dass man Kinder oder Hunde im Auto zurücklassen könnte.

Einige Folienhersteller (tatsächlich auch 3M) und Montagebetriebe werben mit Kosteneinsparungen im Verbrauch. Durch die geringere Temperatur im Fahrzeuginneren soll die Klimaanlage weniger zu tun haben und somit der Spritverbrauch gesenkt werden. Wir würden uns niemals wagen, so etwas zu behaupten, aber wären an einer Studie sehr interessiert. Vielleicht eine Lösung für die Stickoxidbelastung in Deutschland? Vielleicht wird die Scheibentönung ja bald Pflicht?

Also? Alles Humbug?

Nein, das auch nicht. Das subjektive Empfinden im Fahrzeug ist deutlich angenehmer. Die Sonne bleibt fortan am Glas statt auf der Haut, heizt insbesondere während der Fahrt die Innereinrichtung weniger auf. Es fühlt sich an, als säße man bei sonst gleichen Umgebungstemperaturen im Schatten. Dieses wohl eher nicht messbare Gefühl kann man als deutlich angenehmer beschreiben. Und dies ist ganz besonders für im Fond mitfahrende Kinder ein ganz unglaublicher Vorteil. In Verbindung mit dem UV-Schutz und dem Blendschutz ist die Reise gerade für kleinere Kinder deutlich angenehmer.

Realistische Prozentangaben für Folien, die dann auch den Empfang im Auto nicht einschränken (s.a. 14. Gibt es funktionale Beeinträchtigungen?)  erreichen Werte im 60%-Bereich. Hier sei noch mal darauf hingewiesen, dass es keine standardisierten Messverfahren gibt.


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